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Weit herumgekommen.

Anfang der 70er Jahre gelingt Optima der Einstieg in das boomende Segment Papier­hygiene, das Anfang der 80er von großen internationalen Playern, vorwiegend aus den USA, beherrscht wird. Diese wiederum haben Niederlassungen in vielen Ländern der Welt. Großartige Chancen für Optima. Und neue Einsatzgebiete für weltoffene Vertriebs-, Service- und Montage­spezialisten. Ein paar von ihnen kommen hier zu Wort, stellvertretend für viele andere.

Monteure, bis dahin meist nur tageweise vorwiegend in Deutschland und dem europäischen Ausland im Einsatz, werden nun für Wochen in alle Welt entsandt. Sie sorgen für den fachgerechten Aufbau sowie die Inbetriebnahme der komplexen Anlagen und schulen die Anwender vor Ort. 

Einer dieser Pioniere ist Michael Weber, heute Director Customer Service bei Optima. Der einstige „Bauernbub“ aus Hohenlohe, wie er sich selbst augenzwinkernd nennt, hat mit 15 Jahren eine Ausbildung als Mechaniker bei Optima gestartet und ist gerade mal 18 Jahre alt, als seine Karriere zum ersten Mal so richtig abhebt.

Unbegrenzte Möglichkeiten

„Worauf hab‘ ich mich da bloß eingelassen?“, fragt sich der junge Mann, als er im Flugzeug sitzt und sich die Türen schließen. Es geht in die USA! In den 80er Jahren noch kein alltäglicher Flug. Auf der anderen Seite des Atlantiks erwartet ihn eine echte Herausforderung: der Aufbau einer großen Anlage direkt beim Kunden! Noch heute lässt Michael Weber mit Begeisterung seine ersten USA-Eindrücke Revue passieren: „Überall diese riesigen V8-Mobile. Und die ganzen coolen Marken. Nike, Levis, Reebok, alles viel günstiger als bei uns!“ Willkommen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Allerdings auch das Land, in dem die Kaution für den Mietwagen gleich nach der Landung einen erheblichen Teil des Spesenbudgets verbraucht. Indem man Kleingeld für die Mautstation auf dem Highway dabei haben sollte, will man peinliche Rückstaus vermeiden. Und wie eigentlich hielt man den Kontakt zur Heimat in Zeiten ohne E-Mail und Internet? Richtig, per Payphone: „Das Nachfüttern der Münzen in hoher Geschwindigkeit war eine Herausforderung”, schmunzelt Weber. Lektionen fürs Leben! 

Ganz anders, wenn es um den Aufbau der Anlagen geht. Zwar staunen die erfahrenen Techniker beim Kunden manchmal über die jungen Kollegen, die man ihnen da geschickt hat, berichtet Weber. Umso größer dann der Respekt, wenn die Anlage planmäßig in Betrieb genommen wurde und die Optima Crew ihr Know-how unter Beweis gestellt hatte. „Dann wurde einem förmlich der rote Teppich ausgerollt!“

Und nach der Arbeit? Gibt es jede Menge zu entdecken und zu unternehmen. Von spontanen Bootsfahrten wird berichtet, von Angel- und Jagdausflügen ganz ohne bürokratische Lizenzen und Papiere. Am Wochenende ging es dann auch schon mal in die Bars nach Downtown Chicago. „Coole Zeiten”, erinnert sich Weber gern. 

Ihn wird sein Weg jedenfalls immer wieder „über den Teich“ führen. Für drei Jahre lebt er dort sogar mit der ganzen Familie und hilft mit, den Optima Standort Green Bay in Wisconsin aufzubauen. Zurück in Deutschland macht er seinen Meister, später den Betriebswirt und Master. Heute blickt er zufrieden zurück: „Das war schon toll, die Gelegenheit zusammen mit dem Unternehmen und den Kollegen wachsen zu können, immer wieder Neues zu entdecken und dabei viel zu lernen.

Italienischer Marmor – schwedische Gardinen

Die USA sind ein wichtiger, aber nicht der einzige Markt außerhalb Europas, der für Optima interessante Perspektiven bietet. Auch im Nahen Osten eröffnen sich immer wieder Absatzchancen, die genutzt werden wollen. 

Zur Messe SaudiPack in Riad, Abu Dhabi werden deshalb 1995 zwei Optima Maschinen sowie die Herren Sulzmann, Laser und Dörr entsandt. Diese wähnen sich des Öfteren in einem Märchen aus 1001 Nacht: Die stets frisch gefeudelten Bürgersteige sind aus Marmor und an den Tankstellen fließt das Benzin gratis. Und erst die prachtvollen Gebäude überall! Die zu fotografieren leider streng verboten ist – was den dreien prompt einen mehrstündigen Termin auf der Polizeistation beschert. 

Doch echte Hohenloher lassen sich weder von Polizeiverhören noch von der großen Hitze beirren. Pünktlich zum Messe­beginn stehen die drei wie geplant am Messestand. Und das große Interesse an den Optima Anlagen lässt alle Strapazen schnell vergessen.

Fisch zum Frühstück

Heiß und kalt wird es Reisemonteur Wolfgang Götz bei seinem Einsatz in Ufa, Hauptstadt der Republik Baschkortostan. Rund 1.200 Kilometer östlich von Moskau und 100 Kilometer westlich des Urals gelegen, herrschen im Winter draußen schon mal Temperaturen von -40 °C. In seinem Hotelzimmer misst er allerdings konstant gemütliche 28 °C, auch nachts. 

Schon die Anreise verlief nicht gänzlich komplikationsfrei. So landete sein Flugzeug bei dichtem Nebel nicht in Ufa, sondern, nun ja: woanders. Wo genau erschließt sich für Götz nicht. Kein Wunder, wenn alle Schilder kyrillisch sind und niemand Deutsch oder Englisch spricht! Erst am nächsten Tag lüften sich die Nebel, er nimmt die nächste Maschine an den Zielort – von da an klappt der weitere Transfer reibungslos.

Das anspruchsvolle Projekt selbst, der Aufbau einer Turnkey-Viallinie mit Isolator und Gefriertrockner verläuft hochprofessionell und planmäßig. „Die russischen Kollegen unterstützen großartig, wenn man irgendetwas braucht. Sie geben sich alle erdenkliche Mühe“, berichtet Götz.

Gewöhnungsbedürftig bleiben freilich die kulinarischen Gepflogenheiten: Fisch, Nudeln, Krautsalat, Suppe und Fleischtaschen werden bereits zum Frühstück serviert.

Abenteuer Waschmaschine

Die nach China abgesandte Kollegin Jemima Fromm kommt in kulinarischer Hinsicht dagegen fast ins Schwärmen: Aromen von „würzigem Knoblauch, scharfem Ingwer und feinem Koriander“ begleiten sie während ihres Aufenthaltes in China, von dem sie im Mitarbeitermagazin O-Ton ausführlich berichtet. Nur das Essen mit Stäbchen gerät manchmal zur Herausforderung. „Für Ungeübte kann es einen höheren Energieverbrauch für die Nahrungszufuhr als die tatsäch­liche Kalorienaufnahme bedeuten“, stellt sie fest. Auch alltägliche Aufgaben wie das Bedienen der Waschmaschine oder Fahrten im Taxi können zum Abenteuer werden, beherrscht man keinerlei chinesische Schriftzeichen. Doch zum Glück stellt sie schnell fest: „Die Chinesen sind ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk.“

Ihren Bericht schließt sie mit einem überaus positiven Fazit: „Ich kann jedem empfehlen, sich selbst auf den Weg in die Ferne zu machen und Erfahrungen in einem anderen Land zu sammeln. (...) So ein Aufenthalt stellt immer eine Bereicherung für die private und berufliche Zukunft dar.“

Ganz gleich ob USA, China, Brasilien oder Saudi-Arabien: Für die Optima Experten waren und sind die Einsätze in fernen Ländern stets mit vielfältigen Eindrücken verbunden. Manche finden neue Freunde, andere die Liebe fürs Leben oder gleich eine neue Heimat. Die meisten kommen wieder und bringen nicht nur begehrte Souvenirs oder Fremdsprachenkenntnisse, sondern auch einen anderen Blick auf die Welt mit. So tragen sie auf ihre Weise zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Schwäbisch Haller Vorzeigeunternehmens hin zu einem echten „Global Player“ bei. „Die Welt sehen und dabei Geld verdienen – ein Traumjob!” Michael Weber jedenfalls würde sich jederzeit wieder dafür entscheiden!